Die Auswirkungen von Cannabis auf den Körper und das Gehirn

Die Wirkung von Cannabis ist äußerst vielseitig und kann von einer belebenden Euphorie bis hin zu entspannender Beruhigung reichen. Je nach Situation kann es dir ein angenehmes High verschaffen oder auch zu einer unangenehmen Erfahrung führen.

Damit du eher ein positives Erlebnis hast, teilen wir unser umfassendes Wissen über CBD und Cannabis mit dir. Wir erklären, welche Faktoren die Wirkung von THC beeinflussen, wie THC im Gehirn wirkt und welche gewünschten sowie unerwünschten Effekte der Konsum haben kann.

Die Wirkung von Cannabis und die Vielfalt der Hanfpflanze

Cannabis, auch bekannt unter Namen wie Marihuana, Gras oder Hanf, ist eine vielseitige Pflanze mit einer jahrtausendealten Geschichte. Schon seit Urzeiten nutzt der Mensch ihre unterschiedlichen Bestandteile – von den Samen bis zu den Blüten. In Europa diente Hanf lange als Rohstoff für Papier, Seile und Textilien, bevor die Pflanze, vor allem durch den Einfluss der USA, in Verruf geriet. Noch heute halten viele Cannabis fälschlicherweise für die "Einstiegsdroge Nummer 1".

Mittlerweile ist jedoch klar, dass die Verteufelung der Hanfpflanze vor allem politischen und wirtschaftlichen Interessen diente. Diese Stigmatisierung hatte weitreichende Folgen, darunter das Verbot des Anbaus und die Behinderung wissenschaftlicher Forschung. Heute wird Cannabis bereits medizinisch genutzt, etwa zur Schmerzlinderung, doch die Forschung steckt erst in den Anfängen einer vielversprechenden Entwicklung.

Cannabis gehört wie der Hopfen zur Familie der Hanfgewächse. Interessanterweise erinnert der Geruch von frisch geöffnetem Bier manche an den Duft von Hanf. In jüngster Zeit erlebt Cannabis als Genussmittel und Droge einen Aufschwung, was die Bundesregierung dazu bewogen hat, die Legalisierung voranzutreiben.

Die psychoaktive Wirkung von Cannabis wird hauptsächlich durch das Cannabinoid THC verursacht, das vor allem in den Blüten – auch Marihuana, Gras oder Weed genannt – enthalten ist. Im Gegensatz dazu wirken Hanfsamen nicht psychoaktiv und sind vor allem bei Sportlern wegen ihrer ernährungsphysiologischen Vorteile beliebt.


Unterschiede zwischen Indica, Sativa und Hybriden

Cannabis wird grob in zwei Hauptsorten eingeteilt: Cannabis sativa, auch als gewöhnlicher Hanf bekannt, und Cannabis indica, den indischen Hanf. Häufig werden diese Sorten gekreuzt, wodurch sogenannte Hybride entstehen. Jahrzehntelange Zuchtarbeit hat zu einer Vielzahl neuer Strains geführt, die sich in ihrer Wirkung stark unterscheiden. Heutzutage wird der Unterschied zwischen Sativa und Indica weniger durch die genetische Herkunft, sondern eher durch ihre Wirkung definiert. Besonders THC-reiche Sorten, wie das sogenannte Cali Weed, gelten als sehr potent.

Wirkung von Sativa

Cannabis sativa wurde in Europa traditionell als Nutzpflanze verwendet, da ihre langen Fasern ideal für die Herstellung von Stoffen und Seilen sind. Als Rauschmittel wirkt Sativa eher anregend und "kopflastig". Viele Konsumenten berichten von einem euphorischen High, das die Kreativität und Konzentration fördern kann. Für gesellige oder produktive Momente ist die Sativa-Wirkung oft die bevorzugte Wahl.

Wirkung von Indica

Cannabis indica zeichnet sich durch einen höheren CBD-Gehalt und weniger THC aus, weshalb sie oft als beruhigende Medizinpflanze gilt. Indica wird mit entspannenden Eigenschaften in Verbindung gebracht, die von Stressabbau bis hin zu Schläfrigkeit reichen. Eine gängige Eselsbrücke lautet: "Indica = In die Couch", da sie oft für entspannte Abende zu Hause genutzt wird. Allerdings treten bei Indica-Sorten häufiger typische Nebenwirkungen wie trockene Augen oder ein trockener Mund auf.


Unterschied zwischen Weed und Haschisch

Die Blüten der Cannabispflanze, die die meisten Wirkstoffe enthalten, werden umgangssprachlich als Marihuana, Gras, Weed oder Ganja bezeichnet. Haschisch, auch bekannt als Hash oder Shit, ist das gepresste Harz der weiblichen Blüten. Dieses Harz hat einen besonders hohen THC-Gehalt und wird oft in konzentrierter Form konsumiert.

Zusammenfassend zeigt Cannabis eine beeindruckende Vielfalt in der Wirkung, die von der Wahl der Sorte und der Konsumform abhängt.

Cannabis-Wirkstoffe und ihre Wirkung

In einigen Kulturen wird Cannabis wie eine Gottheit verehrt, und zahlreiche Mythen ranken sich um die vielfältigen Effekte dieser Pflanze. Während manche dieser Geschichten wissenschaftlich bestätigt wurden, werden immer wieder neue Wirkmechanismen entdeckt.

Die Wiederentdeckung von Cannabis als Arzneipflanze überrascht nicht, wenn man die Vielzahl der enthaltenen Wirkstoffe betrachtet. Besonders bekannt sind die Cannabinoide, von denen bisher mehr als 150 verschiedene Arten identifiziert wurden.

Zu den bekanntesten Cannabinoiden gehören neben Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) auch Cannabidiol (CBD), Cannabinol (CBN), Cannabichromen (CBC), Tetrahydrocannabiphorol (THCP) und Hexahydrocannabinol (HHC). HHC und THCP wurden jedoch im Juni 2024 verboten und sind seither nicht mehr legal erhältlich. Stattdessen haben viele Hersteller das Cannabinoid 10-OH-HHC eingeführt, das eine ähnliche Wirkung wie HHC haben soll.

Neben Cannabinoiden spielen auch Terpene eine wichtige Rolle. Diese sekundären Pflanzenstoffe, die in vielen Pflanzen vorkommen, haben ebenfalls therapeutische Eigenschaften und werden seit Langem in der Medizin eingesetzt.


Das Endocannabinoid-System und die Wirkung von Cannabinoiden

Interessant zu wissen ist, dass die meisten Säugetiere über ein eigenes Cannabinoid-System verfügen. Dein Körper produziert sogenannte Endocannabinoide, die über das Endocannabinoid-System verschiedene physiologische Prozesse regulieren können.

Cannabinoide – ob körpereigen oder durch Cannabis zugeführt – entfalten ihre Wirkung, indem sie an spezielle Rezeptoren im Endocannabinoid-System binden. Bislang wurden zwei Haupttypen solcher Rezeptoren identifiziert, die an unterschiedlichen Prozessen beteiligt sind.

Diese Mechanismen werden auch in der medizinischen Cannabis-Therapie genutzt, die zunehmend zur Behandlung verschiedenster Erkrankungen eingesetzt wird.

Wie THC wirkt: Die THC-Wirkung im Detail

THC wirkt als Agonist auf beide Rezeptortypen des Endocannabinoid-Systems. Ein Agonist aktiviert diese Rezeptoren, während ein Antagonist deren Wirkung hemmt. Hier zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Cannabinoiden.

Das Cannabinoid THCV wirkt beispielsweise antagonistisch und kann dadurch die THC-Wirkung reduzieren – allerdings nur in geringer Dosierung. Bei einer höheren Dosis entfaltet THCV selbst eine psychoaktive Wirkung und kann einen Rausch auslösen.

CBD hingegen verhält sich anders: Es wirkt nicht psychoaktiv, kann aber die Wirkung von THC verstärken. Dies erklärt, warum Indica-Sorten oft ein intensives „stoned“-Gefühl hervorrufen, obwohl sie im Vergleich zu Sativa-Sorten meist weniger THC enthalten. Allerdings spielt auch hier die Dosis eine entscheidende Rolle. Eine hohe Menge CBD in Kombination mit THC kann die psychoaktive Wirkung von THC abschwächen und wirkt tendenziell beruhigend oder sogar antipsychotisch.

Wie Cannabis das Gehirn beeinflusst

Typ-1-Cannabinoid-Rezeptoren (CB1) sind vor allem im zentralen Nervensystem (ZNS) zu finden, einschließlich des Gehirns. Ihre Hauptaufgabe wird darin gesehen, die Ausschüttung von Neurotransmittern zu regulieren, um das Gleichgewicht – die sogenannte Homöostase – aufrechtzuerhalten. Dieses Gleichgewicht sorgt dafür, dass übermäßige neuronale Aktivitäten vermieden werden.

Das Endocannabinoid-System ist ein fein abgestimmtes System. Der Körper produziert genau so viele Endocannabinoide, wie benötigt werden, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Werden jedoch Cannabinoide von außen zugeführt, etwa durch den Konsum eines Joints oder eines Haschkekses, kann die regulierende Wirkung auf das zentrale Nervensystem überschritten werden.

Wenn CB1-Rezeptoren durch die externen Cannabinoide aktiviert werden, können sie nicht nur die Überaktivität des ZNS dämpfen, sondern auch eine sedierende Wirkung entfalten. Das kann dazu führen, dass du dich schläfrig fühlst oder – im Extremfall – für kurze Zeit das Bewusstsein verlierst.

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